Alles nur noch online? Bürgerbeteiligung in Zeiten von Corona

Los geht's! Online-Beteiligung "Radverkehr" startete am Freitag, 15. Mai 2020

Griesheims Radwege ONLINE gestalten!

Worum geht’s?
Nach einer gelungenen Auftaktveranstaltung Anfang März, im Rahmen derer bereits viele Anregungen und Erfahrungen von Griesheimer*innen gesammelt wurden, geht das Projekt „Radwegenetzanalyse und –Planung“ (Stadtplanungs- und Umweltamt) in die nächste Runde.

Nun werden die Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen, auf den digitalen Raum ausgeweitet. Vor allem während der Corona-Pandemie wird deutlich, dass digitale Plattformen, trotz des Ausfallens von Veranstaltungen, neue Wege aufzeigen, um viele Meinungen und Erfahrungswerte der Griesheimer*innen abzuholen.

Also jetzt online mitreden! Unter folgendem Link gelangen Sie zur Online-Beteiligung zum Radverkehr: www.griesheim-gestalten.de/discuss/radverkehr

Zum Presseartikel geht's hier: weiterlesen...


Kein Internetzugang und trotzdem gute Ideen?

Kennen Sie Personen ohne Internetzugang, die sich ebenfalls einbringen möchten? Dann weisen Sie gerne daraufhin: Anregungen können auch weiterhin auf den bekannten Wegen eingereicht werden.

Hierfür steht der Projektleiter Andreas Spickermann, Stadtplanungs- und Umweltamt, als fachliche Ansprechperson zum Thema "Radverkehr und Mobilität" zur Verfügung. Kontakt: 06155 / 701 241, E-Mail: stadtentwicklung@griesheim.de

Für alle organisatorischen und technischen Fragen zur Bürgerbeteiligung berät Carolin Handschuh, Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung. Kontakt: 06155 / 701 198, E-Mail: gestalten@griesheim.de

Das "Crowdmapping" - eine kartenbasierte Online-Beteiligung

Verkehrsuntersuchung: Einrichtung einer Fahrradstraße in der Goethestraße

Ergänzend zur "Radwegenetzanalyse und -planung" wurde in einer der vergangenen Magistratssitzungen ein Verkehrsplanungsbüro für eine fachtechnische Untersuchung der Ausgestaltung der Goethestraße zur Fahrradstraße beauftragt. Ziel ist es, die Ergebnisse der Untersuchung in einem entsprechenden Gutachten festzuhalten.

Die Untersuchung soll unter intensiver Beteiligung der Straßennutzer*innen und Anwohner*innen durchgeführt werden. Nähere Informationen zu den Formen der Beteiligung erfolgen in den nächsten Wochen.

Online-Beteiligung und digitale Dialoge - Formate der Zukunft?

Das Pandemie-Geschehen bringt große Herausforderungen, auch für die bisher genutzten Wege der Bürgerbeteiligung mit sich. Arbeitsgruppentreffen, die Aktivität von Bürgerinitiativen, Netzwerken sowie klassische Großveranstaltungen, die zum Dialog einladen, waren plötzlich nicht mehr möglich. Bewährte Formate werden während dieser Zeit in Frage gestellt und unterziehen sich aufgrund der Hygiene-Vorgaben für Zusammenkünfte von Gruppen einer Neubewertung.

Wie auch im beruflichen Leben erscheint es dabei naheliegend, Dialoge zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft in den digitalen Raum zu verlegen. Die Vorteile liegen scheinbar auf der Hand. Als interessierte/r Bürger*in entscheide ich selbst zu welchem Thema, zu welcher Zeit und von welchem Ort aus, ich mich informieren und einbringen möchte. Ohnehin sind viele inzwischen mit mobilen Endgeräten wie Laptop und Smartphone ausgestattet und verfügen so bereits über die notwendige Ausstattung für den digitalen Austausch. Für eine Stadtverwaltung, die Dialogräume schaffen möchte, sind dies gute Voraussetzungen, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Oder greift diese Wahrnehmung zu kurz?

Diesem Idealbild stehen einige Argumente entgegen. Engagement und Meinungsbildung bringen in der Regel das Investieren von Zeit und das Führen von Diskussionen mit verschiedenen Beteiligten mit sich. Viele Fachplaner*innen, die über Erfahrungen mit Arbeitsgruppen und Großveranstaltungen verfügen, berichten daher, dass dieser diskursive Austausch nur bedingt über digitale Formate zu leisten ist. Der persönliche Kontakt und die gezielte Ansprache seien weiterhin ein wesentlicher Bestandteil von guter Bürgerbeteiligung und werden insbesondere dann erforderlich, wenn es um die Vermittlung komplexer Sachverhalte geht.

Weitergehend muss beachtet werden, welche Zielgruppe im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts erreicht werden soll. In diesem Zusammenhang deutet viel daraufhin, dass digitale Formate durchaus einige Personengruppen ausschließen.

Für die Stadt Griesheim steht deshalb fest, "online" und "offline" gehen Hand in Hand und können sich gegenseitig allenfalls ergänzen. Am Beispiel der nun eröffneten Online-Beteiligung zum Radverkehr können nun Erfahrungen seitens der Stadtverwaltung und der interessierten Nutzer*innen gesammelt werden. Wichtig erscheint es vor dem Hintergrund der vielschichtigen Bedenken und Befürwortungen, die Erfahrungen im Anschluss an den zweimonatigen Beteiligungszeitraum zu reflektieren. Für eine fundierte Bewertung der Erfahrung werden daher einige Profilangaben der Nutzer*innen vor einer Ideen-Eingabe abgefragt, z. B. das Alter. Auf diesem Weg wird die Stadt Griesheim die Nutzer*innen besser kennenlernen und überprüfen, für welche Zielgruppen sich das Format anbietet.

Feedback und Ideen zur Online-Beteiligung senden Sie gerne via E-Mail: gestalten@griesheim.de


Planungsaufträge durch Magistrat vergeben: Ortsbildrahmenplan + Gestaltung des westlichen Ortseingangs