+++ Aktuell – Helfende Hände für nächst Jätaktion gesucht! +++
Hallo Griesheim,
am 14. Juni ab 12 – 16 Uhr findet wieder eine Jätaktion im Rahmen des Miniwaldprojekts statt. Diesmal widmen sich die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem dem im November 2023 gepflanzten, 200qm² kleinen Miniwald im Wohngebiet Südwest – falls noch Zeit ist, auch den beiden im März 2024 gepflanzten Miniwaldflächen nebenan.
Es gibt also viel zu tun, weswegen für das Vorhaben noch dringend weitere Helferinnen und Helfer gesucht werden. Sie sind herzlich dazu einladen, vorbeizukommen und mitzumachen. Die Stadt Griesheim freut sich über jede helfende Hand, auch wenn Sie „nur“ für eine halbe Stunde unterstützen können.
Für leibliches Wohl ist gesorgt. Eimer, Handschuhe und einige Rosenscheren sind ebenfalls vorhanden. Falls Sie jedoch selbst über geeignete Gartengerätschaften (Gartenscheren, Spaten etc.) und Handschuhe verfügen, bringen Sie diese gerne mit.
Der Treffpunkt für die Jätaktion ist am 14. Juni ab 12 Uhr direkt an den Miniwäldern im Wohngebiet Südwest (zwischen der Anne-Frank-Straße 45 und 67). Gejätet wird ungefähr bis 16 Uhr.
Miniwälder in Griesheim
Miniwälder, auch als Tiny Forests bekannt, sind dicht bepflanzte und dadurch schnellwachsende Biodiversitäts- und Klimaoasen, welche als Lebensraum für heimische Arten und als Kalt- und Frischluftentstehungszonen für die Anwohner*innen in näherer Umgebung dienen.
Seit dem Jahr 2021 wurden in Griesheim an inzwischen fünf Standorten 7 Miniwälder und damit 8400 Bäume und Sträucher gepflanzt. Dabei entstanden rund 2800 qm2 zusätzliche urbane Waldfläche, welche zusammen mit Schulklassen, lokalen Unternehmen und Bürger*innen angelegt und bis heute gepflegt wird.
Sie haben Lust mitzumachen? Dann bitten wir Sie um eine kurze Nachricht an miniwald@griesheim.de, mit wie vielen Personen und an welchen Tagen Sie an der Aktion mitwirken möchten.
Helfer*innen sind aber grundsätzlich auch ohne Anmeldung willkommen.
Interessieren Sie sich für die Pflege eines Miniwalds? In der Pflegeanleitung zum Download erhalten Sie Hinweise zum Umgang mit Begleitwuchs sowie zur Bewässerung und allgemeinen Pflege von Miniwäldern.
Icons © Freepik
März 2024: Miniwald Nr. 6 und 7 und damit 1200 qm urbane Waldfläche werden am Westring-Wall angelegt
März 2024: Der im Dezember 2023 gepflanzte Miniwald erhält seinen schützenden Zaun
Dezember 2023: Weitere 200 qm werden in Nachbarschaft zu den ersten Griesheimer Miniwäldern gepflanzt
November 2022: Zwei weitere Miniwälder entstehen an der Rheinstraße und an der Elbestraße
Frühjahr 2022: Erste Anwuchskontrolle wurde durchgeführt und stimmt zuversichtlich
November 2021: Die ersten beiden Mini-Wälder für Griesheim werden im Wohngebiet Südwest gepflanzt (insgesamt 1200 qm mit 3600 Bäumen und Sträuchern)
Nachstehend können Sie ein wenig mehr über die urbanen Miniwälder erfahren.
Was ist ein echter Tiny Forest ©?
Tiny Forests sind artenreiche urbane Wildnisinseln. Die Größe eines Tennisplatzes reicht schon aus, um nach der Miyawaki-Methode ein hoch diverses Mikro-Ökosystem in der Stadt zu pflanzen, das eine große Wirkung auf seine Umgebung hat. Die kleinen Wildnisflecken werden in einem partizipatorischem Prozess durch gesellschaftliches Engagement von Bürger*innen, Schüler*innen, Kindergärten, den örtlichen Vereinen und der Stadtverwaltung in gemeinsam organisierten Aktionen gepflanzt und für die ersten zwei bis drei Jahre gepflegt. So wächst mit einem wertvollen Biotop auch die Verbundenheit der Menschen zur Natur und zu ihrer Stadt.
Die Stadt Griesheim plant ein Pilotprojekt im Südwesten am Rand des neuen Baugebiet entlang des Westrings, welches Ende November 2021 angepflanzt werden soll. Weitere Projekte im Stadtgebiet werden folgen.
Die Miyawaki Methode
Der Pflanzenmix der Tiny Forests kann aus bis zu 40 unterschiedlichen heimischen Spezies bestehen. Die Setzlinge werden sehr jung und extrem dicht in einen optimal vorbereiten lockeren Boden gepflanzt, so dass die Wurzeln schnell einen stabilen Verbund entwickeln, indem sich die Pflanzen unterstützen, aber andererseits auch miteinander konkurrieren.
So entwickeln die Wäldchen ein enormes Wachstum, das bis zu 10 mal schneller ist als in einem gewöhnlichen Wald. Sie sind 30 mal dichter als ein herkömmlicher Wald und bilden einen sehr widerstandfähigen Pflanzenverbund. Gekoppelt mit den geschaffenen Bodenvoraussetzungen wird eine Schlusswaldgesellschaft statt in 200 Jahren bereits innerhalb von 25-30 Jahren erreicht.
Lebensqualität und Artenvielfalt
Tiny Forests weisen eine ungewöhnlich hohe Artenvielfalt aus und sind ein Magnet für Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen in der Stadt. Die dichte Vegetation erhöht auch die Lebensqualität der Menschen in der Stadt. Sie kühlt das Mikroklima spürbar, filtert Feinstaubpartikel aus der Luft und senkt den Lärmpegel. Zudem wirken die kleinen Wälder wie ein Schwamm, der bei Regenfällen große Wassermengen aufnimmt und speichert.
Die zunehmende Verdichtung in unseren Städten, insbesondere in der Metropolregion Rhein Main und die auch hier spürbare Klimakrise in Form von Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignissen erfordern schnelle, wirksame und nachhaltige Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen.
Die Stadt braucht zur Kühlung mehr Bäume. Nur Stadtgrün, das widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit ist, bleibt langfristig erhalten und kann die Lebensqualität nachhaltig positiv beeinflussen.
Außerdem ist die Stadt für viele Tiere ein unverzichtbarer Lebensraum. Hochwertige Biotope zu etablieren ist ein ernstzunehmender Beitrag zu Rettung und Erhalt der Artenvielfalt in Griesheim. Besonders wertvoll dabei sind vernetzte Biotope. Deshalb plant die Stadt Griesheim auch im Südwesten mehrere, dicht beieinander liegende Miniwaldflächen.
Sie wollen mehr wissen?
Unter den nachfolgenden Links können Sie mehr über die urbanen Miniwälder erfahren, denn in anderen Ländern gibt es sie bereits. Vorreiter waren die Niederlande und Belgien mit Nicolas de Brabandère und seinem Unternehmen Urban Forests, aber auch Indien mit dem Ökounternehmer Shubhendu Sharma und dem Unternehmen Afforest. Hier in Deutschland haben die beiden Forstwissenschaftler Lukas Steingässer und Stefan Scharfe im Jahr 2020 einen 800 Quadratmeter großen Wald in der Uckermark gepflanzt.
Sie werden die Stadt Griesheim mit ihrem Verein zur Förderung der Miyawaki-Methode bei der Pflanzung der ersten Miniwaldflächen unterstützen.
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Deutschland
www.miya-forest.de
Weltweit
Weiterlesen:
- Artikel zu Tiny Forests der Deutschen Welle
- Webseite von Urban Forests
- Präsentation zu Tiny Forests im urbanen Raum