
Mit rund 30 Helfer*innen konnten Ende April 2023 die beiden Miniwald-Pilotflächen an der Anne-Frank-Straße bei einer Jätaktion erfolgreich von einem übermäßigen Wicken-Bewuchs befreit werden. Für die tatkräftige Unterstützung bedanken wir uns herzlich bei allen Engagierten.
Haben Sie Interesse, das Miniwald-Projekt der Stadt Griesheim weiterhin zu begleiten? Gießen, pflegen, Anwuchs kontrollieren - dafür brauchen wir Ihre Unterstützung!
Wir freuen uns auf Ihre formlose Nachricht per E-Mail: miniwald@griesheim.de
Liebe Bürger*innen,
wichtiger denn je ist es, dass wir uns angesichts bedeutenderen Klimaherausforderungen weltweit wie Unwetter, Hitze, Waldbrände und Stürme mit noch mehr Engagement den Klimaschutzprojekten direkt vor Ort widmen. Jede noch so kleine Maßnahme, jede helfende Hand, jede wirkungsvolle Projektidee, jedes Wort zur Sensibilisierung für den Umgang mit den begrenzten Ressourcen hilft.
Die Stadt Griesheim wird in diesem Jahr nicht nur ihr Integriertes Klimaschutzkonzept fortschreiben, sondern auch konkrete Projekte umsetzen. Dazu gehört die Pflanzung von Miniwäldern, die durch ihre große Diversität auf kleinstem Raum klimaschützend wirken. Helfen Sie mit!
Ihr Geza Krebs-Wetzl
Anwuchskontrolle im Frühjahr 2022
Pflanzaktion 26.11.2021
Nachstehend können Sie ein wenig mehr über die urbanen Miniwälder erfahren.
Was ist ein echter Tiny Forest ©?
Tiny Forests sind artenreiche urbane Wildnisinseln. Die Größe eines Tennisplatzes reicht schon aus, um nach der Miyawaki-Methode ein hoch diverses Mikro-Ökosystem in der Stadt zu pflanzen, das eine große Wirkung auf seine Umgebung hat. Die kleinen Wildnisflecken werden in einem partizipatorischem Prozess durch gesellschaftliches Engagement von Bürger*innen, Schüler*innen, Kindergärten, den örtlichen Vereinen und der Stadtverwaltung in gemeinsam organisierten Aktionen gepflanzt und für die ersten zwei bis drei Jahre gepflegt. So wächst mit einem wertvollen Biotop auch die Verbundenheit der Menschen zur Natur und zu ihrer Stadt.
Die Stadt Griesheim plant ein Pilotprojekt im Südwesten am Rand des neuen Baugebiet entlang des Westrings, welches Ende November 2021 angepflanzt werden soll. Weitere Projekte im Stadtgebiet werden folgen.
Die Miyawaki Methode
Der Pflanzenmix der Tiny Forests kann aus bis zu 40 unterschiedlichen heimischen Spezies bestehen. Die Setzlinge werden sehr jung und extrem dicht in einen optimal vorbereiten lockeren Boden gepflanzt, so dass die Wurzeln schnell einen stabilen Verbund entwickeln, indem sich die Pflanzen unterstützen, aber andererseits auch miteinander konkurrieren.
So entwickeln die Wäldchen ein enormes Wachstum, das bis zu 10 mal schneller ist als in einem gewöhnlichen Wald. Sie sind 30 mal dichter als ein herkömmlicher Wald und bilden einen sehr widerstandfähigen Pflanzenverbund. Gekoppelt mit den geschaffenen Bodenvoraussetzungen wird eine Schlusswaldgesellschaft statt in 200 Jahren bereits innerhalb von 25-30 Jahren erreicht.
Lebensqualität und Artenvielfalt
Tiny Forests weisen eine ungewöhnlich hohe Artenvielfalt aus und sind ein Magnet für Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen in der Stadt. Die dichte Vegetation erhöht auch die Lebensqualität der Menschen in der Stadt. Sie kühlt das Mikroklima spürbar, filtert Feinstaubpartikel aus der Luft und senkt den Lärmpegel. Zudem wirken die kleinen Wälder wie ein Schwamm, der bei Regenfällen große Wassermengen aufnimmt und speichert.
Die zunehmende Verdichtung in unseren Städten, insbesondere in der Metropolregion Rhein Main und die auch hier spürbare Klimakrise in Form von Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignissen erfordern schnelle, wirksame und nachhaltige Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen.
Die Stadt braucht zur Kühlung mehr Bäume. Nur Stadtgrün, das widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit ist, bleibt langfristig erhalten und kann die Lebensqualität nachhaltig positiv beeinflussen.
Außerdem ist die Stadt für viele Tiere ein unverzichtbarer Lebensraum. Hochwertige Biotope zu etablieren ist ein ernstzunehmender Beitrag zu Rettung und Erhalt der Artenvielfalt in Griesheim. Besonders wertvoll dabei sind vernetzte Biotope. Deshalb plant die Stadt Griesheim auch im Südwesten mehrere, dicht beieinander liegende Miniwaldflächen.
Sie wollen mehr wissen?
Unter den nachfolgenden Links können Sie mehr über die urbanen Miniwälder erfahren, denn in anderen Ländern gibt es sie bereits. Vorreiter waren die Niederlande und Belgien mit Nicolas de Brabandère und seinem Unternehmen Urban Forests, aber auch Indien mit dem Ökounternehmer Shubhendu Sharma und dem Unternehmen Afforest. Hier in Deutschland haben die beiden Forstwissenschaftler Lukas Steingässer und Stefan Scharfe im Jahr 2020 einen 800 Quadratmeter großen Wald in der Uckermark gepflanzt.
Sie werden die Stadt Griesheim mit ihrem Verein zur Förderung der Miyawaki-Methode bei der Pflanzung der ersten Miniwaldflächen unterstützen.
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Deutschland
www.miya-forest.de
Weltweit
Weiterlesen:
- Artikel zu Tiny Forests der Deutschen Welle
- Webseite von Urban Forests
- Präsentation zu Tiny Forests im urbanen Raum