Kommunales Energiemanagement
Bereits seit 2002 gibt es das kommunale Energiemanagement, bei dem jährlich der Energieverbrauch der städtischen Nichtwohngebäude betrachtet und analysiert wird. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Gebäude wie das Hallenbad, die Hegelsberghalle und die Horst-Schmidt-Halle energetisch saniert und in vielen Gebäuden Einzelmaßnahmen (z. B. energiesparsame Beleuchtung, Gebäudeleittechnik, PV-Anlagen) durchgeführt.
Dienstanweisungen für die Beschäftigten der Stadt Griesheim
Im Rahmen des kommunalen Energiemanagement wurde für alle städtischen Mitarbeiter*innen eine Dienstanweisung Energie, mit den Zielen den primären Energieverbrauch zu senken, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu senken, den Energiebedarf durch schadstoff- und CO2-arme bzw. –freie Energieträger zu decken und die Emissionen von Treibhausgasen drastisch zu senken, erarbeitet. Eine weitere Dienstanweisung regelt die technischen Standards zur Realisierung eines ökonomisch und ökologisch sparsamen Ressourcenverbrauchs in Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen der Stadt Griesheim
Straßenbeleuchtung
Die gesamte Straßenbeleuchtung wurde auf LED umgerüstet, durch die eine jährliche Energieeinsparung von über 65 % erreicht wird.
Mobilität (Radverkehr, ÖPNV, Stadtbus, Straßenbahn, E-Mobilität)
Auch in der Mobilität gibt es innerhalb der Stadtverwaltung Veränderungen. Es werden mehrere Dienstfahrräder (auch Pedelecs) bereitgestellt, die Fahrzeugflotte wird sukzessive auf Elektromobilität umgestellt und für die Bediensteten gibt es seit Mai 2021 ein Jobticket zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Neben den Bereichen, in denen die Stadt selbst aktiv werden kann, werden auch die anderen Sektoren betrachtet. Für die Bürgerschaft sollen die Angebote im ÖPNV erweitert (Stadtbus, Straßenbahnverlängerung), die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ausgebaut und die Bedingungen für den Radverkehr verbessert werden. Um den Radverkehr zu fördern, wurde 2020/2021 eine Radwegenetzanalyse durchgeführt. Die Umsetzung der im Abschlussbericht aufgeführten Maßnahmenvorschläge soll gemeinsam mit dem derzeit in der Gründung befindlichen Runden Tisch „Nahmobilität“ abgestimmt werden und eine sukzessive Umsetzung erfolgen. Um die Bürgerschaft zum Radfahren zu animieren nimmt die Stadt seit mehreren Jahren am STADTRADELN teil. Auch gibt es seit mehreren Jahren Car-Sharing-Angebote, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren.
Energieberatungen
Seit vielen Jahren gibt es in Griesheim die unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale Hessen.
2009 und 2014 wurden im Rahmen städtischer Großveranstaltungen Energietage durchgeführt, bei denen die Bürgerschaft viele Informationen zu den Themen Energiesparen und klimafreundliche Mobilität erhalten haben.
Mit der Ausstellung "Energiesparen im Altbau" der „Hessischen Energiesparaktion“ wurde die Bürgerschaft auch umfangreich über entsprechende Möglichkeiten informiert.
Grünes Griesheim – Förderung des Stadtklimas im öffentlichen Raum
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in vielen Bereichen erkennbar. Auch der Stadtwald leidet seit Jahren darunter und ist ein ständiges Thema in der Öffentlichkeit, Politik und innerhalb der Stadtverwaltung. In diesem Jahr soll nun in Abstimmung mit Hessen Forst und der Stadt ein Versuch gestartet werden, um dem Trend des „Baumsterbens“ entgegenzuwirken. Unter spezieller Vorbereitung der Flächen mit einer Hackschnitzelauflage wird eine Baumartenmischung zur Risikostreuung gepflanzt. Es ist bekannt, dass Pflanzen das klimaschädliche CO2 aufnehmen. Insbesondere Bäume haben hier eine wichtige Funktion.Auch die zahlreichen Stadtbäume haben innerhalb des Stadtgebiets die Funktion der CO2-Aufnahme und Abgabe von Sauerstoff. Aber auch hier hat der Klimawandel seine Spuren hinterlassen; viele Bäume sind in den letzten Jahren abgängig. Die Stadt hat sich dazu verpflichtet, abgestorbene Bäume zu ersetzen und zusätzlich neue Standorte ausfindig zu machen, um noch mehr Bäume zu pflanzen.
Ein weiteres Projekt dient der Erhaltung der Artenvielfalt, das Projekt „Blühendes Südhessen“ des ENTEGA NATURpur Instituts. Hierbei wird Griesheim bei der fachgerechten Planung, Anlage und Pflege von naturnahen Flächen im öffentlichen Grün unterstützt. Mittlerweile konnten bereits mehrere artenreiche, lebendige und bunte Flächen über das gesamte Stadtgebiet verteilt angelegt werden, die heimischen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum bieten und damit einen Beitrag zur Artenvielfalt und Insektenschutz leisten. Fachlich begleitet werden die Arbeiten durch Prof. Dr. Eva Distler (Naturnahes Grün, Weiterstadt).
Bereits vor über 15 Jahren wurde durch die Stadt die alte Bahntrasse renaturiert und dadurch ein Trittstein für die Pflanzen- und Tierwelt geschaffen, der sich vom Stadtwald bis weit ins Stadtgebiet hinein erstreckt.
In der jüngsten Vergangenheit hat die Stadt weitere Projekte zur Förderung des Stadtklimas und der Biodiversität umgesetzt bzw. plant diese. U. a. rund um den westlichen Stadteingang sind Blühflächen mit dem einzigartigen Griesheimer Sandtrockenrasen und der „Griesheimer Mischung“, eine Samenmischung besonders trockenresistenter Wildpflanzenarten, geschaffen worden.
Ein weiteres Projekt zur Förderung der Biodiversität und zur Sensibilisierung der Bürgerschaft für die Themen Klima- und Naturschutz entsteht im „Wohngebiet Südwest“ entlang der Anne-Frank-Straße. Hier werden im November 2021 Miniwälder angepflanzt. Initiiert vom Stadtplanungs- und Umweltamt können interessierte Bürger*innen in einem partizipatorischen Prozess bei der Pflanzung und Pflege der kleinen Biotope mitwirken.
Neben den Miniwäldern entsteht noch ein weiterer wertvoller Naturraum zur Förderung des Stadtklimas im „Wohngebiet Südwest“, die Griesheimer Naturdüne. Hierbei handelt es sich um einen naturnahen Lärmschutzwall, der in Anlehnung an das nahegelegene FFH-Naturschutzgebiet „Griesheimer Düne“ mit dem Griesheimer Sandtrockenrasen bepflanzt wird. Eine Bepflanzung, die in Anbetracht klimabedingter Veränderungen auch andernorts einen hohen Modellcharakter aufweist.